Schulchronik

Dr Rudolf Kirchschlägerschule
Schulgebäude der NMS-Promenade

Die "Neue Mittelschule Promenade" ist die jüngste Entwicklung der bereits über hundertjährigen Geschichte unserer Schule. Als "Städtische Bürgerschule" wurde sie von unserem früheren Bundespräsidenten Dr. Rudolf Kirchschläger, der auch zum Namensgeber wurde, besucht. Später wurden junge Menschen in der Knabenhauptschule und der Mädchenhauptschule nach Geschlechtern getrennt unterrichtet. Aus der Mädchenhauptschule entwickelte sich die Musikhauptschule, die weit über den Bezirk hinaus Schüler und Schülerinnen die Liebe zur Musik aber vor allem eine Grundlage fürs Leben vermittelte. Aus der Knabenhauptschule wurde die "Promenadenhauptschule", die Sprengelhauptschule.

Unsere Schulchronik umfasst bereits mehrere Bände und reicht bis ins Jahr 1775 zurück, als die Theresianische Schulreform auch in Steyr durchgesetzt worden war.

 

1873: Mit dem Bau der Schule auf der Promenade wurde begonnen. Das Schulgebäude wurde am 15. September 1875 feierlich eröffnet. Damit beginnt die eigentliche Geschichte unserer Schule. Im Folgenden seien einige prägnante, interessante oder auch nur amüsante Ereignisse wiedergegeben.

 

1877/78: Dienstanweisung - Dem lässigen Schuldiener wurden Dienstvorschriften in Erinnerung gebracht und zugleich bedeutet, dass er dieselben einzuhalten habe, weil die Anstalt einen Diener und nicht einen Herrn brauche.

 

1883/84: Große Elektrizitätsausstellung - erste elektrische Straßenbeleuchtung auf dem Kontinent in Steyr! Anlässlich der am 1. August beginnenden Ausstellung wurde das laufende Schuljahr früher geschlossen und die Hauptferien bis auf den 1. Oktober ausgedehnt.

 

1889/90: Grippeepidemie - Mit Eintritt des Winters brach auch in Steyr die überall herrschende Influenzaepidemie aus. Infolge derselben wurden auch die Weihnachtsferien bis 18. Jänner verlängert.

 

1918/19: Gründung der 1. Republik - In der Woche vom 8. bis 12. Dezember wurden in Entsprechung des Erlasses des Stadtschulrates im Rahmen des Geschichtsunterrichtes Vorträge zur Aufklärung der Schüler über die Errichtung des neuen Staates "Deutschösterreich" abgehalten.

 

Armut nach dem 1. Weltkrieg - Mit 13. Dezember 1918 musste die Knabenbürgerschule wie alle anderen städtischen Schulen infolge Mangels an Heizstoff bis auf weiteres geschlossen werden. Erst am 20. Jänner 1919 wird der eingestellte Unterricht in einem beschränkten Umfange wieder aufgenommen.

 

1920/21: Veränderungen im Unterricht - Statt der bisherigen Lernschule soll die Arbeitsschule treten, in der wesentliche Anregungen von den Schülern zum Unterricht beigetragen werden sollten. Ein Rat der Lehrer an die Eltern: Die körperliche Züchtigung sollte nicht zu hart ausfallen und nur der Herstellung des fehlenden Gehorsams dienen.

 

1924/25: Technische Neuerungen - Mit Beginn des Schuljahres konnte der Lehrmittelsammlung ein Radioapparat (Dreilampenapparat mit Antenne, Anodenbatterie, Akkumulator und Kopfhörer) eingereiht werden. Die Anlage kostete über 7 Millionen Kronen. Den Hauptteil leistete die Elternvereinigung.

 

1927/28: Aus der Bürgerschule wird die Knabenhauptschule.

 

1936/37: In den Ferien 1937 Einbau englischer Klosettanlagen (WC) und Waschgelegenheiten im Schulgebäude.

 

1937/38: Einquartierung deutscher Truppen im Schulgebäude in der Zeit vom 15. bis 20. März 1938.

 

1940/41: Ankunft der ersten landverschickten Berliner Kinder und vier Berliner Lehrkräfte. Bis 29. Mai war schulfrei zum Sammeln von Heilkräutern.

 

1943/44: Bombenangriffe auf Steyr am 24. Februar - Die Schüler waren bereits nach der 3. Einheit entlassen worden. Das Schulgebäude wurde nicht getroffen, doch fielen 14 Sprengbomben in den Park des Schlosses Voglsang. Es wurden 203 Fensterscheiben an der Hofseite des Schulgebäudes zertrümmert.

 

1950/51: In der 2. Republik - Im Frühjahr 1951 wurden aus dem Schulgarten die Obstbäume entfernt, um hier einen Rasenplatz für den Turn- und Sportunterricht anzulegen.

 

1959/60: Wachsender Wohlstand - wachsendes Verkehrsaufkommen - Verkehrserziehung tut wahrlich Not! In höchst beunruhigendem Maße häufen sich die Unfälle, denen Kinder zum Opfer fallen.

 

1968/69: Akuter Lehrermangel - Dem Lehrkörper gehören nur zehn Fachlehrer an - bei zehn Klassen. Damit der reguläre Unterricht in allen Klassen gesichert ist, müssen alle Mitglieder des Lehrerkollegiums Mehrdienstleistungsstunden halten. Um dem österreichweiten Lehrermangel zu begegnen, ordnet das Bundesministerium eine Stundenkürzung von zwei Wochenstunden an den Hauptschulen an.

 

1969/70: akute Raumnot - Raumnot und steigende Schülerzahlen (13 Klassen) zwingen die Schule zu Umschulungen vieler Schüler in andere Steyrer Schulen.

 

Der ehemalige Schüler, Herr Dr. Rudolf Kirchschläger (besuchte von 1927 bis 1930 unsere Schule) wurde von Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky zum Minister für Äußeres berufen.

 

1972/73: Namensänderung der Schule - Infolge der Einführung der koedukativen Erziehung (Mädchen und Knaben in einer Klasse) wurde aus der Knabenhauptschule die Öffentliche Hauptschule 1 - Promenade und aus der Mädchenhauptschule die Öffentliche Hauptschule 2 - Promenade.

 

Planung eines Zubaus an die älteste Hauptschule Steyrs - Turnsaal, Gymnastikraum, drei Klassen im 1. Stock und drei Klassen im 2. Stock, zwei Handarbeitssäle und eine Lehrküche.

 

1976/77: Die Fertigstellung der gesamten Umbauarbeiten brachten eine fühlbare Erleichterung.

 

Einführung der Fünftagewoche an den Hauptschulen in Oberösterreich.

 

1979/80: Jubiläen - Im Rahmen des Stadtjubiläums (1000 Jahre Steyr) feiert die HS Promenade ihr 105-jähriges Bestehen. Mittelpunkt der Festfolge zum Schuljubiläum ist ein Klassentreffen besonderer Art. 50 Jahre nach ihrem Bürgerschulabschluss treffen sich Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger und 24 Klassenkameraden.

 

1986/87: Ein Drittel unserer Schüler sind Internatsschüler aus dem Konvikt Voglsang, das von Franziskanermönchen geführt wird. 80% der Gesamtschülerzahl sind Knaben.

 

1987/88: In diesem Schuljahr ist es gelungen, ein Farbfernsehgerät und einen Videorekorder anzukaufen. Der Lehrberuf wird immer mehr zu einem Frauenberuf.

 

1988/89: An der HS-2Promenade beginnen zwei erste Klassen mit musikalischem Schwerpunkt.

 

1989/90: Beginn des Computerzeitalters an unserer Schule - Im ehemaligen Handarbeitssaal wird der erste Computerraum mit 6 PCs eingerichtet. Der erste Informatikunterricht läuft an.

 

1991/92: Schließung des Knabenkonvikts Voglsang - Das Schuljahr der HS1 begann mit 4 Klassen und nur 99 Schülern. (Ein Tiefstand in der Schulstatistik der HS1.)

 

1991/92: Folgewirkungen des zerfallenden Jugoslawien - Die dramatischen Ereignisse und die Angst vor dem Krieg bewirkten einen großen Zuzug von Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien. Dies wirkte sich in einem nie voraussehbaren Ausmaß auf die HS1 aus. Das Schuljahr wurde mit 5 Klassen begonnen und mit 8 Klassen beendet.

 

1993/94: Schwerpunktsetzung - Die Schule kämpft ums Überleben und plant neue Wege. Um der Gefahr, als Restschule letztlich aufgelöst zu werden, zu entgehen, wurden an der HS1 die Schwerpunkte "Gesundheitserziehung und Berufsorientierung" eingeführt.

 

Besuch der Schule (Visitation) durch Bischof Maximillian Aichern.

 

1996/97: Integration an der Hauptschule - In diesem Schuljahr ist die erstrangige Aufgabe, die im Vorjahr beschlossene Integrationsklasse in die Praxis umzusetzen.

 

2000/01: Zum Gedenken an den ehemaligen Schüler wird den beiden Hauptschulen mit Standort Promenade der zusätzliche Name "Dr. Rudolf Kirschschläger-Schule" im Rahmen eines feierlichen Schulfestes der Musikhauptschule feierlich übergeben.

 

2001/02: 11.September 2001 - Eine Gedenkminute für die Opfer des Terroranschlages in New York wurde von Schülern und Lehrer gehalten.

 

2002/03: Jahrhunderthochwasser - Das verheerende Hochwasser, das die Stadt Steyr am 12. August 2002 heimgesucht hat, hatte auch Auswirkungen auf viele Schüler und einen Lehrer der HS1, die im stark betroffenen Wehrgraben wohnen bzw. wohnten.

 

2010/11: aus der HS1-Promenade wird die NMS-Promenade - Die ersten Klassen der Neuen Mittelschule beginnen.

 

2011/12: aus der Musikhauptschule wird die Neue Musikmittelschule (NMMS).

 

2013/14: Schulzusammenlegung - Die beiden Schulen am Standort Promenade werden zusammengelegt. Die bisherigen Schwerpunkte werden als zwei Schulzweige "Musik" und "Gesundheit und Beruf" beibehalten.

 

2017: Erstmalige Verleihung des "Meistersinger" Gütesiegels.

 

2020: Im März erste Covid-19 bedinge Schulschließungen. Insgesamt wurden, im Jahr 2020, 53 Schultage im Distance-Learning-Format abgewickelt.

 

2021/22: Smart-TV's konnten für alle Klassenräume angeschafft werden.

Das Konzert "Musik-MS in Concert" wurde aufgeführt.

 

2022/23: Mit der Ausgabe von Tablets an alle Schüler und Schülerinnen der 1. - 3. Klassen wurde der nächste Schritt der Digitalisierung abgeschlossen. 

Erneut wurden der Schule die Gütesiegel "Gesunde Schule" (zum 3. Mal) und Meistersinger (seit 2017) verliehen. Erstmals wurde auch der Status "Expert.Schule" erreicht.